Online-Reiseführer Mallorca    Esporles   © Bunge-Kersten und Bunge

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Der Ort Esporles (ca 3.600 EW) liegt etwa 11 km nordwestlich von Palma in der Serra de Tramuntana in einem fruchtbaren Tal. Der Wasserreichtum durch die Quellen im umliegenden Gebirge lässt dichte Wälder mit Steineichen, Ulmen und Pappeln im Bezirk Esporles wachsen. Schon Römer und Mauren siedelten in diesem Gebiet. Die Stadt wurde nach der christlichen Eroberung und Vertreibung der Mauren (1229) von König Jaume seinem Lehnsherren Nuno Sanç übereignet. Als dieser ohne Nachkommen starb, fiel sie wieder an den König zurück.

Für die Entstehung des Namens "Esporles" gibt es zwei Deutungen:
a) Der Name basiert auf dem lateinischen "sportulis" = Korb, was auf einen handwerklichen Betrieb zur Herstellung von Körben hindeutet oder
b) der Name wird von "S`Esgleieta" abgeleitet, was wiederum auf dem alten Wort "esgleya" = Kirche beruht.

Die Landwirtschaft war wegen des Wassereichtums schon immer die Haupterwerbquelle der Bevölkerung. Im 19.Jh. kam die Textilindustrie hinzu, die Esporles zu einer Industriestadt machte. In den 60er Jahren brach dieser Erwerbszweig vollständig weg.

Die Hauptstrasse von Esporles führt parallel zum Torrent de Sant Pere, einem 5 m breiten und 3 m tiefen Gebirgsbach. Er wird beidseitig üppig von Efeu, Blumen und Bäumen bewachsen und teilt die Stadt in zwei Teile. Bei unserem Besuch im März führte er nur wenig Wasser, im Sommer wird er wohl ganz ausgetrocknet sein. Es lohnt sich, von der Hauptstrasse aus einen kleinen Spaziergang über den Bach auf die andere Seite zu unternehmen. Dort finden Sie kleine enge Gassen mit alten, hübsch geschmückten Häusern.

Die grosse wehrhafte Kirche Sant Pere Apòstol mit neugotischem Glockenturm direkt an der Hauptstrasse verdankt ihr jetziges Aussehen einer umfassenden Renovierung in den Jahren 1904 - 1923 unter der Leitung des Architekten Gaspar Bennàssar. Nur 1,5 km von Esporles entfernt liegt das Landgut La Granja, das zu einem sehr sehenswerten (Volkskunde-)Museum ausgebaut wurde. Mehr zu La Granja erfahren Sie auf der offiziellen website des Museums: Sa Granja

Landgut Sa Granja

Das private Gut ist heute ein lebendiges Volkskundmuseum mit einem herrschaftlichen Haus, Tieren, Stallungen und einem wunderschönen Garten.

Mittwoch und Freitag von 15.30 - 17.00 Uhr ist Volksfest auf La Granja. Dann können Sie Schmiede, Holzschnitzer und andere Handwerker in historischer Tracht bei der Arbeit zusehen. Natürlich gibt es auch landwirtschaftliche Produkte zu kaufen.

Wegen seiner Quellen war Sa Granja schon bei den Römern besiedelt. Die Araber bauten hier später eine Siedlung und bewässerten mit Hilfe von Wassermühlen die umliegenden Gärten. Nach der christlichen Eroberung fiel das Gut in die Hände von Mönchen, die es 1474 aus Geldnot an einen Privatmann verkauften.

Öffnungszeit:
täglich von 10.00 - 18.00 Uhr - Winter
täglich von 10.00 - 19.00 Uhr - Sommer