Online-Reiseführer Mallorca    Portocristo   © Bunge-Kersten und Bunge

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Portocristo liegt an der Ostküste der Insel ca. 13 km von der Kreisstadt Manacor entfernt.

Schon die Mauren nutzten die geschützte Bucht als Hafen. Traurige Geschichte machte der Hafen während des spanischen Bürgerkrieges im Jahr 1936. Nachdem sich die Bevölkerung bereits kampflos Francos Truppen ergeben hatte landeten 12.000 republikanische Soldaten mit einem Kriegsschiff im Hafen und kämpften sich ca.10 km ins Inselinnere vor. Drei Wochen später wurden die Invasoren vernichtend geschlagen, die Gefallenen am Strand in Massengräbern beigesetzt. Doch diese Zeiten sind vergessen. Portocristo ist ein aufstrebender Ort, in dem 16% der Bevölkerung des Landkreises Manacor leben.

Dreh- und Angelpunkt des Ortes ist der durch hohe Felsen geschützte Jachthafen, in den am südlichen Ende der Fluss Es Riuet mündet. Eine Brücke führt Sie über den Fluss auf die andere Seite des Hafens. Über der Hafeneinfahrt tront der Torre dels Falcons, ein Wach- und Verteidigungsturm aus dem Jahr 1577.

Die Kirche des Ortes, die Eglésia de la Mare de Déu del Carme ist relativ "neu", sie wurde 1916-1922 zu Ehren der Schutzpatronin der Fischer erbaut. Am 16.Juli eines jeden Jahres findet ihr zu Ehren ein grosses Fest mit einer Prozession und Feuerwerk statt.
In der kleinen frühchristlichen Kirche Sa Carrotja ist lediglich das gerade renovierte Taufbecken sehenswert.
Für einen Badeurlaub ist Portocristo nicht geeignet. Es gibt unmittelbar neben dem Jachthafen ein kleines Stück Strand - mehr nicht. Er liegt zudem an einer Durchgangsstrasse, durch die sich Touristenbusse quälen. Diese bringen Scharen von Besuchern zu den bekannten Höhlen Coves del Drach und Coves del Harms.

Die Höhlen "Coves del Drach" liegen ca. 1,5 km südlich von Portocristo. 1896 entdeckte der Pariser Rechtsanwalt und Höhlenforscher Edouard Matel in diesem Labyrint den seinerzeit grössten unterirdischen See, den "Lago Martel". Der See ist 177 m lang ,40 m breit und 9m tief. Sie werden zunächst etwa eine halbe Stunde durch die glitschigen Höhlengänge geführt, um dann von einer Tribüne aus einem Konzert auf dem See mit Lichterspielen zu lauschen. Das Ganze ist recht kitschig, lockt aber jedes Jahr Millionen von Besuchern an.

Die Höhlen "Coves del Hams" liegen an der Strasse Manacor-Portocristo ca. 1 km vor Portocristo. Sie wurden 1905 von Pedro Caldentey entdeckt. Es finden täglich mehrspachige Führungen durch die kleinen Räume der "Höhle der Angelhaken" statt. Auch hier ist mit farbiger Beleuchtung und Musik die Grenze zum Kitsch nahe. Der Eintritt ist mir 9 Euro recht happig; dafür gibt es wenigstens einen grossen kostenlosen Parkplatz vor dem Höhleneingang.