Wanderung I im Monchiquegebirge
Monchique - Flusstal bei Relva de Tras

Online-Reiseführer Algarve - Marlene Bunge-Kersten und Hans-Joachim Bunge - update 11.11.2011

Diese Wanderung führt Sie in die unberührte Natur des Monchiquegebirges.

Es geht über schattige Wege durch Korkeichenwälder, vorbei an uralten Bauernhäusern aus Naturstein. Besonders schön ist diese Wanderung im (deutschen) Winter, d.h. ab Januar bis in den späten Frühling hinein, wenn die Kamelien vor den Bauernhäusern blühen und der Sauerklee die Wiesen gelb färbt.
Auch die Bäche, die sich überall rauschend den Weg ins Tal ebnen, sind dann prall gefüllt.

Flusstal bei Relvas

Sie müssen für die Wanderung etwa 1,5 - 2 Stunden einplanen, die Wege sind gut zu begehen.

Fahren Sie mit ihrem Auto nach Monchique, durch den Ort Richtung Lissabon, an der rechts liegenden Markthalle und sodann an dem links der Strasse befindlichen Gebäude der Feuerwehr (bombeiros voluntarios) vorbei. Ein Stück weiter befindet sich rechts ein großer Parkplatz. Dort lassen Sie Ihr Auto stehen - beim Ordnen und Sortieren Ihres Wandergepäcks denken Sie an die unerläßliche Wasserflasche - auch im Winter kann Wandern im Monchiquegebirge schweißtreibend mühsam sein!!


Von hier aus gehen Sie auf der Straße weiter ortsauswärts, an der Snack Bar "Descansa Pernas" vorbei. Eine schmale Asphaltstraße führt dann, zwischen Häusern hindurch, rechts steil bergab nach "Cruz dos Madeiros". Vorbei geht es an einem Brunnen weiter die Straße bergab. Ca 500m nach dem Brunnen verlassen Sie die Straße und biegen vor einem Holzsammelplatz auf den (ersten) Sandweg nach links ab. Der breite Weg führt Sie vorbei an einem uralten Korkeichenbaum durch ein Korkeichenwäldchen.Überall hören Sie die Bäche ins Tal hinab rauschen.

Achten Sie auf die Bechriftung der Eichen - eine "0" auf der Rinde bedeutet, dass der Baum im Jahre 2000 letztmalig geschält worden ist. Korkeichen dürfen frühestens alle 9 Jahre geschält werden, immer muß mindestens 1/3 des Baumes noch mit Rinde versehen sein, um ein Absterben zu verhindern.

Beschaulich fängt die Wanderung an ...
.. mit tollen Ausblicken auf den Picota

Nach einiger Zeit öffnet sich der Weg, Sie sehen rechts in ein Tal hinein, auf der gegenüberliegenden Seite ziehen sich terrassenförmig angelegte Felder den Berg hinauf. Die höchste Erhebung- mit einem hohen Turm - ist der Picota, mit 774 m der zweithöchste Berg des Monchiquegebirges. Weiter geht es dann schräg rechts an einem Bauernhaus vorbei, den Hügel mit interessanten großen Granitrundlingen lassen Sie links liegen.

Bizarre Granitfindlinge am Wegesrand
Korkeichen - im Jahre 2003 abgebrannt

Sie gehen wieder an Korkeichen vorbei, deren Stämme durch den verheerenden Waldbrand im Jahr 2003 schwarz verkohlt sind, die aber in den Kronen wieder hellgrün ausschlagen.
Rechts taucht ein altes Bauernhaus auf, dann folgt eine Gabelung, an der Sie schräg rechts dem Weg zum Tal hinunter folgen (nicht in den Weg links abbiegen!).

Sie wandern nun an Eukalyptussprösslingen vorbei, die nach dem verheerenden Waldbrand im Jahre 2003 und dem Entfernen des Stammes schon wieder aus dem alten Wurzelwerk bis zu 2,50m ausgeschlagen sind (Januar 2005).Die frischen Blätter verströmen ihren typischen herben Duft.
Am Ende des Weges sehen Sie eine Lorbeerhecke. An der Hecke geht es vorbei links hinunter ins Tal, hart an einem Zaun entlang. Dann kurz rechts und wieder links auf einen schmalen geteerten Weg. Dieser wird links begrenzt durch eine Mauer aus Feldsteinen, rechts wächst Bambus.

Eukalyptusprösslinge aus verkohltem Stamm
... durch diese hohle Gasse hinunter zum Fluss

Am Ende des Weges müssen Sie an einem Haus vorbeigehen, das direkt an die Fahrbahn grenzt. Bei unserer Wanderung stand die Hoftür offen und ein großer Hund an einer Kette bellte uns aus der Hofeinfahrt heraus furchterregend an. Die Kette reichte etwa über 2/3 der Straße, so daß wir mit Müh und Not an dem Hund vorbeikamen. Die Hauseigentümerin stand in der Tür und winkte uns vorbei, was den Hund jedoch nicht beruhigte. Ein Leser hat den Hund bei seiner Wanderung im Januar 2005 jedoch friedlich schlummernd angetroffen. Wahrscheinlich wollte er bei unserem Erscheinen nur sein Frauchen verteidigen.
Anfang September 2010 haben uns wiederum user unseres Wandervorschlages berichtet, dass der grosse Hund mittlerweile durch "2 kleinere Modelle" ersetzt worden ist. Also Entwarnung!
Nach dieser "Gefahrenstelle" führt ein geteerter Weg links parallel zum Bach weiter an einem Bauernhaus vorbei. Hier können Sie schwarze Schweine, die später die bekannten Würste aus Monchique "liefern", in ihrem natürlichen Auslauf sehen.

Nach etwa 50 m taucht rechts eine provisorische Brücke über den Bach auf. Überqueren Sie die Brücke nicht, sondern gehen Sie vorher nach links bergauf - auf einem alten Schotterweg zwischen zwei uralten Korkeichen hindurch. Es tauchen dann zwei Häuser auf, die Sie an der Rückseite passieren. Direkt an diesen Häusern endet ein schmale asphaltierte Sraße, die Sie nun immer schräg nach links bergauf gehen. Nach einiger Zeit kommen Sie an erste Gabelung; hier folgen Sie der StTrasse nach links. Nicht geradeaus und bergab! Jetzt geht es etwas schweisstreibend stetig leicht bergan - bei der nächsten Weggabelung rechts abbiegen. Am Ende dieses Weges - schon von weitem sichtbar- befindet sich ein Korklagerplatz.

Flusstal bei Relva de Tras - terrassiert
... hier gehts hoch zum Korksammelplatz

An dieser Stelle führt eine schmale Asphaltstraße vorbei, auf der Sie nun (nach links) bis nach Monchique zurück gehen. Die Straße ist sehr wenig befahren. Sie kommen an kleinen Ansiedlungen vorbei, unmittelbar nach dem Ortseingangschild rechts das frisch renovierte Krankenhaus aus dem Jahr 1921, danach links oberhalb eines Baches riesige Eukalyptusbäume. Am Ende des Weges taucht wieder die Snackbar "Descansa Pernas" (dt. Ruheplatz für Beine) auf, wie gerufen zum Ausruhen nach diesem Spaziergang.



Der Korksammelplatz -
- eine Zwischensuation unserer Wanderung
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