Castro Marim - Wanderung in den Salzsalinen

Online-Reiseführer Algarve                 ©  Marlene Bunge-Kersten und Hans-Joachim Bunge

In der Zeit von September bis April halten sich in dem mit ca. 2000 Hektar sehr grossen Naturschutzgebiet südlich von Castro Marim Hunderte von Flamingos auf, was eine Wanderung in diesem Gebiet besonders interessant macht.

Vogelfreunde können natürlich auch viele andere "Bewohner" wie Regenpfeifer, Störche, Säbelschnäbler und Stelzenläufer - dem Symboltier des Naturparks - beobachten.

salzhalde

Der Rundweg durch die "Reserva Natural do Sapal de Castro Marim e Vila Real de Santo Antonio" ist 10,5 km lang und führt über breite Sand- bzw.Lehmwege an zahlreichen Salinen vorbei.

Wem allerdings 3 Stunden Fußmarsch auf sonnigen Wegen (keine Bäume und kein Schatten !!)zu anstrengend sind, sollte sich ein Fahrrad mieten. Für eine Radtour ist das flache Gebiet hervorragend geeignet.

Auch wenn wir hunderte von Flamingos mit bloßem Auge in einer Entfernung von 50-100 Metern beobachten konnten, empfiehlt es sich doch ein Fernglas mitzunehmen.


Der Weg beginnt an der Verbindungsstraße zwischen Castro Marim und Vila Real (N122), etwa 1km südlich von Castro Marim und wurde bei unserem Rundgang nur durch einen kleinen Wegweiser aus Holz mit der Aufschrift "Percurso do Cerro do Bufo 10,5km" angezeigt. Inzwischen haben Nutzer unseres Wandervorschlages im März 2006 davon berichtet, dass das Schild entfernt ist. Parken können Sie gleich am Anfang des Rundgangs oder etwas versetzt auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Eine andere Möglichkeit wäre, in den Wanderweg rechts ca 200m hineinzufahren und bei den beiden alten Bauruinen zu parken.

Hiet beginnt die Wanderung
der Brackwasserfluss Carrasqueira

Zunächst geht es auf dem Hauptweg immer geradeaus an den oben erwähnten zerfallenen Häusern vorbei, die zeitweise als wilde Müllkippen herhalten müssen. Umweltsünder haben das Wort "Naturschutzgebiet" an diesem Ruinenkomplex wohl etwas missverstanden.
Von links nähert sich der Carrasqueira, ein breiter Nebenarm des Guadiana Flusses, der den Salinen salzhaltiges Brackwasser zuführt. Er verläuft einige Zeit parallel zum Wanderweg, knickt dann aber wieder nach links ab. Die großen eingezäunten landwirtschaftlichen Flächen mit Oliven- und Johannisbrotbäumen rechts des Weges wirkten bei unserer Wanderung im November etwas trist. Wenn ab Januar die Wiesen mit gelben Sauerklee überwachsen sind, wird sich Ihnen ein ganz anderes Bild bieten.

Geradeaus im Hintergrund die
Salzhalde der Salzfabrik von Aroucas
.. und rechterhand die Burg
von Castro Marim

Am Horizont taucht die Salzfabrik von Aroucas auf, eindeutig zu erkennen an dem beachtlichen Salzberg neben der Fabrikhalle. Davor liegen die für die Salzgewinnung typischen rechteckigen, von Erdwällen eingefaßte Salinen.
Bereits die Römer nutzten das Salz zur Konservierung von Fischen. Wissenschaftler gehen davon aus, daß bereits vor ca. 2500 Jahren an der Algarve Salz produziert wurde, wobei sich die Methoden im Prinzip nicht geändert haben:

Meerwasser (hier das bei Flut einströmende Brackwasser des Flusses Carrasqueira) wird zunächst in große Verdunstungsbecken geleitet, wo grobe Verunreinigungen wie Sand sich am Boden absetzen. Das insoweit grob gesäuberte Salzwasser wird dann in ein weiteres Becken geleitet, wo es verdunstet und das Salz auskristallisiert. Das so gewonnene Salz wird zusammengeharkt, damit letzte Wasserreste abfließen können. Eine letzte Trocknung erfolgt außerhalb des Beckens in großen Haufen, wie Sie es bei der Salzfabrik von Aroucas sehen können. Regen ist für einen Salzberg kein Problem. Es bildet sich eine feste Salzkruste, so daß das Regenwasser ablaufen kann.

Wenn Sie den Blick nach rechts wenden, sehen Sie im Hintergrund die mächtigen Brückenpfeiler der Brücke über den Guadiana und die Burg von Castro Marim.
Nach etwa 1 Stunde stehen Sie vor einem grünen Eisentor an der Zufahrt zur Salzfabrik, an der große Schilder mit der Aufschrift "Privado" den Zutritt eigentlich verbieten. Die offizielle Wegbeschreibung (rot/gelbe Markierung) zeigt hier auch nach rechts Richtung Westen. Kümmern Sie sich jedoch nicht um diese Beschilderung, sondern gehen Sie durch das Tor und biegen Sie gleich dahinter rechts auf einen Weg zwischen zwei Prielen ab. Niemand wird Sie dort behelligen und die weitere Wanderweg durch die Salinen sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

die Salzhalde
und gleich daneben romantische Natur

Dieser breite Weg schlängelt sich fortan direkt durch die Salinen führt Sie nach ca 1,5 Stunden nahe an die Bahnlinie nach Vila Real und den Bahnhof von Monte Gordo (in Sichtweite) heran. Die Stadt Vila Real erkennen Sie am Horizont.

An einer Pumpstation endet der Weg, nun geht es nach links auf einem kleinen Deich zwischen Salinen weiter. Bei unserer Wanderung konnten wir ihn anhand der vielen Radspuren gut erkennen. Der breite Fluß Carrasqueira, den Sie zu Beginn der Wanderung linkerhand sahen,liegt nun rechts am Weg. Nach einiger Zeit sehen Sie wieder den Hauptweg mit den verfallenen Gebäuden. Auf ihm kommen Sie in wenigen Minuten zu Ihrem Fahrzeug zurück.

Salzsaline


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