Online-Reiseführer Algarve    Geschichte    © Bunge-Kersten und Bunge



Teil I - Das alte Lusitanien
Abschnitt 2 - Einfluß der Phönizier, Griechen und des karthagischen Reiches 900 - 200 v. Chr
Kapitel 2 - Im Herrschaftsbereich von Karthago 500-200 v.Chr.
  2.2.1 Karthago
  2.2.2 Karth. Reich in Spanien und Portugal 237 - 201 v.Chr.



2.2.1   Karthago

Phönizier aus Tyros gründeten zur Sicherung Ihrer Seehandelswege im Mittelmeer im Jahre 814 v.Chr. ca 12 km nordöstlich des heutigen Tunis eine neue Kolonie - Karthago. In den folgenden Jahrhunderten gewannen die Griechen die Seeherrschaft über das östliche Mittelmeer mit der Folge, dass die in Karthago lebenden Phönizier Ihre Verbindung zu Tyros verloren, sich poltisch verselbstständigten und ca seit ca.500 v.Chr. zur führenden Handelsmacht im westlichen Mittelmeer aufstiegen.

Das Heer bestand nahezu ausschließlich aus Söldnern gestellt - lediglich die Offizier stammten aus Karthago. Die Regierungsgeschäfte leitete ein "Rat", deren Mitglieder ausschliesslich aus vornehmen Familien kamen; an der Spitze des Staates standen 2 Suffeten (Richter), deren Ämter ebenfalls ausschliesslich im "Erbbesitz" an die Vornehmsten des Staates weitergegeben wurden.

Die Kaufleute der Stadt betriben zeitweise mit über 200 Schiffen einen schwunghaften Handel mit selbstgefertigten Produkten - hochwertiger Handelsware aber auch mit "Billigware" für primitive Handelspartner.

Hauptgott der Stadt war war Baal-Hammon, erwähnenswert noch die Fruchtbarkeitsgöttin Tanit Bekannt dürfte Ihnen vom Namen her zudem der Gott Moloch sein, dem regelmässig adlige Kinder geopfert wurden.

Im 1. Punischen Krieg gegen Rom (264-241 v.Chr.) verloren die Karthager Sizilien.


2.1.2    Karth. Reich in Spanien und Portugal

Nach dem Verlust der Mittelmeerinseln nach dem 1. Punischen Krieg gegen Rom und angesichts der gewaltigen an Rom zu zahlenden Reperationsleistungen stand Karthargo kurz vor dem fiananziellem Bankrott. Man brauchte dringend neue Kolonien und Lebensraum - mit der Folge, dass der karth. Führer Hamilkar Barkas seit 237 v.Chr. ein neues karth. Reich in Portugal und Spanien gründete.

In wenigen Jahren unterwarf er erfolgreich die iberischen und keltiberischen Staemme in einem Feldzug, der mit dem von Caesar gefuehrten Gallienfeldzug verglichen werden kann. Die Gewinne aus den neuen Kolonien sendete Hamilkar Barkas nach Karthargo, damit man die Reperationsleistungen zahlen konnte. Aus diesem Grunde wohl hatte Rom auch zunächst keine Einwände gegen die Eroberungen auf der iberischen Halbinsel.
Die neue Kolonie umfasste ca das heutige südliche Portugal (bis Lissabon) und in etwa das heutige Spanien. Hamilkar Barkas ertrank bei Belagerung einer Stadt im Jahre 229 v.Chr. in einem reissenden Fluss.

Sein Werk wurde von seinem Sohn Hasdrubal fortgeführt; zu jener Zeit wurde das Carthargo Nova - das spätere Cartagena an der spanischen Mittelmeerküste zum festen Stützpunkt der karth. Macht. Die Römer waren zu jener Zeit viel zu sehr mit der Organisation ihrer neu gewonnenen Gebiete beschäftigt, um die Karthagener an einer Ausbreitung auf der Ib.Halbinsel hindern zu können.
Im Jahre 226 legten die Römer in einem Vertrag mit den Karthagenern den Fluß Ebro in Spanien als Grenze der gegenseitigen Interessensphären fest, um die Karthager daran zu hindern , Verbindung mit den Galliern aufzunehmen. Trotzdem griffen die Römer in der Folgezeit - durch ein Bündnis gebunden- in die inneren Verhältnisse der südl. des Ebro gelegenen Stadt Sagunt ein; darin sah Hannibal -ein Bruder Hasdrubals und ebenso wie dieser von seinem Vater im unbändigen Hass gegen Rom erzogen - einen Vertragsbruch, zerstörte die Stadt und gab so den Anlaß zur Kriegserklärung Roms - es folgte der sog. 2. Punische Krieg von 218 - 201 v.Chr. mit der bekannten dramatischen Alpenüberquerung.

Nach dem Sieg Hannibals über Rom 216 v. Chr. führten die Römer gegen den vom Nachschub abgeschittenen Hannibal in Italien eine Art "Ermattungsstrategie" und banden seine Kräfte durch kleine "Scharmützel"..
Gleichzeitg ( 209 v.Chr.) eroberten die Römer Carthagena mit allen Kriegsvorräten; dennoch schien es, als würde Hannibal die entscheidende Schlacht gegen Rom doch noch gelingen, als sein Bruder Hasdrubal in Norditalien mit Truppen erschien. Er wurde jedoch vernichtend geschlagen, Hannibal zog sich nach Süditalien zurück und im Jahre 202 v.Chr. schlugen die Römer in Afrika bei Zama die Karthager endgültig. Im Friedensvertrag mußte Karthago Spanien und Portugal samt Kriegsflotte abtreten. Rom war dadurch Herr im westlichen Mittelmeer geworden.

Hannibal

Hannibal




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