Der Altar der Klosterkirche
Azulejobild von 1730:
Die Abnahme Christus
vom Kreuz
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Das ehemalige Kapuzinerkloster (Convento de Santo António dos Capuchos) wird heute als Polizeikaserne und Bezirksgefängnis genutzt - somit nicht gerade ein Ort, den Sie als Tourist gerne aufsuchen möchten. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt lohnt aber um die gut erhaltene und renovierte Klosterkirche (Igreja do Antigo Convento de Santo António dos Capuchos), die dem Heiligen Antonius gewidmet ist, zu besichtigen. Sie ist mit sehr schönen Kacheln und vergoldeten Holzarbeiten (talha dourada )geschmückt. Leider ist die Kirche nicht ständig für den Besucher geöffnet. In ihr werden nur noch Beerdigungen abgehalten. Da sie zu diesem Zweck oft geschmückt wird, haben Sie mit etwas Glück die Möglichkeit, einen Blick in das Innere zu werfen.
Das Kloster liegt nordöstlich des Jachthafens im alten Stadtteil Bairro Ribeirinho.
Sie gehen direkt auf die Kirche zu, wenn Sie vom Praça Ferreira Almeida der Hauptstraße (zunächst Rua Filipe Alistad, dann Rua Serpa Pinto) in nordwestlicher Richtung folgen.
Mit dem Bau des Klosters wurde 1620 begonnen, bereits 2 Jahre später konnnte die Klosterkirche eingeweiht werden. Wie auch das etwa 100 Jahre früher gebaute "Convento de Nossa Senhora da Assunção", das heute das Museu Municipal von Faro beherbergt, stammen die Geldmittel von reichen Bürgern - in diesem Fall hatte ein kinderloses Ehepaar der Kirche mehrere Häuser in Faro vermacht.
Im Zuge der Liberalisierung im 19.Jh. wurde der kirchliche Besitz enteignet, in das Kloster zog das Militär ein. Die Klosterkirche wurde erst 1910 säkularisiert. Die Stadt mietete (!) 1912 die Kirche und brachte hier bis 1973 das archäologische Museum unter. Jetzt werden in der Kirche nur noch Beerdigungen durchgeführt.
Die von außen schlichte Kirche ist im Innern mit barocker Pracht ausgestaltet. Den Hauptaltar und die Wandverkleidungen schmücken vergoldete Holzschnitzereien, die zwischen 1700 - 1747 angefertigt wurden. Interessant sind die Kinderfiguren in schwarz und gold. Sie spielen auf die farbigen Bewohner von Faro an, die seit dem 15.Jh. zunächst als Sklaven auch nach Faro verbracht worden waren und sich dann mit der Bevölkerung vermischt hatten.
Vor der Chorapsis sind zwei große Azulejobilder ("Der Tod des heiligen Antonius" und "Die Abnahme Christus vom Kreuz") zu sehen, die etwa 1730 in Lissabon angefertigt wurden. Darunter befinden sich sehr schön gestaltete Azulejos mit ländlichen Szenen. Die großen Azulejobilder sind in Nischen eingelassen, so daß optisch ein (nicht vorhandenes)Querschiff vorgetäuscht wird. Ein Band aus blau-weißen Azulejos schmückt die ansonsten kahlen Seitenwände.
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